Presseerklärung der Nebenklagevertreter Rechtsanwälte Sebastian Scharmer und Peer Stolle vom 9. Oktober 2013
Der Hauptverhandlungstag begann mit dem Zeugen Mütasam Z. Der Zeuge berichtete, wie er am Tag der Ermordung von Ismail Yasar in unmittelbarer Nähe des Tatortes zwei Fahrradfahrer über die Straße habe fahren sehen, die so langsam gefahren seien, als seien sie "im Urlaub" gewesen. Nach einer später durchgeführten Wahllichtbildvorlage habe er Uwe Mundlos als einer der Fahrradfahrer wieder erkannt. Außerdem habe er mehrere Schüsse gehört, die er einer Pistole ohne Schalldämpfer zugeordnet habe. Da er aus dem Irak komme, kenne er sich mit Schussgeräuschen aus.
Die anschließend gehörte Polizeibeamtin war mit der Auswertung von Zeitungsartikeln, die im Brandschutt der Frühlingsstraße gefunden worden sind, beauftragt. Diese Artikel stammten sowohl aus regionalen als auch aus überregionalen Zeitungen und beschäftigten sich ausschließlich mit den von dem NSU begangenen Taten. Auf einem der Zeitungsartikel konnte, so die Polizeibeamtin, Fingerabdruckspuren von Beate Zschäpe festgestellt werden.
Fortgesetzt wurde der Hauptverhandlung mit der Vernehmung eines Bekannten und Geschäftspartners des Ermordeten Kilic, der bekundete, um was für einen "super Typ" und "intelligenten" Menschen es sich um das Mordopfer gehandelt hat.
Am Nachmittag wurde ein weiterer Polizeibeamter gehört, der ausführlich die Erkenntnisse zu den von Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe angemieteten Fahrzeugen und den zeitlichen Übereinstimmungen mit den von dem NSU begangenen Taten darlegte.
 
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